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…mit dem Mischsatz, als Bewahrer

lassen wir eine neue „Pflanze“ heranwachsen. 2016 beginnen wir auch im Rheingau uralte Rebsorten zu erhalten. Es handelt sich um einen neuen Weingarten, der mit mehreren Rebsorten bepflanzt wird, wobei der größte Sortenanteil nicht größer als 50 Prozent betragen wird. Drei bis sechs verschiedene Rebsorten sind für unseren Weinberg angedacht. Die Trauben werden zusammen geerntet und zusammen verarbeitet. Eine Puzzle verschiedener Charaktere und Eigenschaften.

Auf der Insel Thasos ist das nicht untypisch. Konservierte Anbaumethodik; doch hier in Mitteleuropa hat sich seit dem 19. Jahrhundert weinbautechnisch einiges verändert. Im Jahre 1810 hat es in der Weinbauregionen des Rheins etwa 300 verschiedene Rebsorten gegeben. Heutzutage reduziert sich die Rebsortenvarianz auf wenige Leitrebsorten.

Es ist einigen Ampelographen in den letzten Jahre gelungen, verschollen geglaubte autochthone Bestände in alten Weinbergsrefugien Europas wieder zu entdecken und zu erhalten. Die Radiocarbonanalyse und die Uran-Thorium-Datierung halfen hierbei den weinbaulichen Zeitstrahl zurückzugehen. Ein historischer Schatz, da diesen Rebsorten sehr robuste Eigenschaften nachgesagt werden. Ursorten, die als Gradmesser für Rebgesundheit und Diversität stehen könnten.

Früher hat man die Rebsorten über Sämlingsvermehrung verändert und nicht vegetativ, so wie es heute gängige Praxis ist, reinerbig vermehrt. Bei den Pinotsorten sieht man heute noch, dass die Kerne sehr heterogen sind. Man vermutet eben dieses „Wildrebenblut“ bei Pinot und auch bei Traminer.

Unser Mischsatz sollte deshalb eine gute Mischung aufweisen, denn ein Weinberg soll doch im besten Fall einige Jahrzehnte existieren. Wir haben uns eine Auswahl zusammengestellt, von der behauptet wird, dass die Genetik dieser Reben ein Alter von 5.000 bis 7.000 Jahren hat und ihre Reise über die Karpaten und den Balkan nach Mitteleuropa nahm.

Unser Sextett wird eine Melange aus Grünem Adelfränkisch, Gelbem Kleinberger, Weißem Räuschling, Rotem Veltliner, Grünfränkisch, Auxerrois und dem Süßschwarz, einer Rotweinrebsorte. Ein Weinberg ohne Anspruch auf Uniformität – die Assemblage, die schon im Weinberg beginnt.